Pokémon - Valley of Fire
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Die Ödnis in Mir [Freie Fanfiction]

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Beitrag von Corinna Do Mai 14, 2015 10:32 pm


Hey Leute, der Bereich hier sah irgendwie so hässlich und leer aus, also dachte ich mir, fang ich doch einfach mal an und schreibe hier eine Fanfiction, in diesem Fall eine freie.

Die Geschichte heißt "Die Ödnis in Mir" und handelt von einem Mädchen mit dem Namen Lucy. Lucy war schon immer ein Mädchen, das ihre Probleme mit sich brachte. Doch ihr Umfeld nahm sie nie wirklich ernst, und eines Tages passiert das Schlimmste, womit keiner gerechnet hatte...
Im Laufe der Geschichte macht Lucy sich auf der Suche nach ihrer eigenen Identität und fragt sich immer wieder, wer sie überhaupt ist, was genau ihr Sinn auf der Welt ist, bis sie irgendwann das erfährt, was alles für immer ändert...
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Die Ödnis in Mir [Freie Fanfiction] Empty Re: Die Ödnis in Mir [Freie Fanfiction]

Beitrag von Corinna Do Mai 14, 2015 10:33 pm

Kapitel 1

Das Messer kann sein Ziel verfehlen, doch ein Wort trifft immer und direkt ins Herz. Die Sanduhr stoppt nie, doch sie ist empfindlich und kann splittern, bis ihr auch der letzte Sandkorn ihr entflieht. Und möge das Auge noch so scharf das Schwarz durchschneiden, so lebt es vom Blinzeln und Umherschauen. Und möge die Nase noch so ferne Gerüche aufnehmen, so lässt sie sich täuschen und missbrauchen.

Weiten glühend heißen Steines brannten eiskalt unter meinen nackten Füßen wie zerberstende Glut, die einem unendlichen Abgrund weichen würde. Ich wusste genau, dass mich unten das stechende Wohl des Todes erwarten würde, wie es das Erquicken der Freude zurückgab, den Pein des Weges nahm, welchen meine Füße hinter sich hatten. Ein Luftstoß wie verzweifelte Schreie blies mein filziges Haar auf, doch er legte sich wieder, als er erkannte, wie sinnlos es doch war. Mit Gelenken hart wie Stein und der Entschlossenheit jenes Mannes, der mich bis hier her getrieben hatte, stand ich dem Gift, das in meine Nase drang, wider und drehte meinen Kopf zu meiner linken. Was ich dort sah, war nichts mehr als ein Trugbild, ein Schatten meiner Vergangenheit, die alsbald zerstört sein wird. Und dort stand er, ein Mensch wie eine panische Elster, dessen Hab und Gut ihr gestohlen wurde, deren Leben kurz davor stand, durch einen gezielten Schlag beendet zu werden. Er stand dort, im stetig lauter werdenden Dröhnen des Angesichts, welches sich immer verlockender an mich näherte. Meine Sinne begangen, zu tanzen, wohingegen mein eisernes Gemüt weiterhin still stand, den biologischen Reflexen trotzend. Der schiere Verstand wurde von einem Wall aus Gefühlen abgelenkt, konnte nicht mehr in das Hirn, wo er eigentlich hingehörte, zurück. Mein Herz schlug immer wilder, meine Sicht beging zu verschwimmen. Im letzten Moment kam der Schlag, den die Lichter mit sich brachten. Ein Zucken durchfuhr mich und meine Seele, befreite uns von der Welt des Leids, der Eifersucht und der Liebe, riss uns in die wohltuende Schwärze, ließ uns immer weiter und weiter fallen, während sich meine Sinne wieder aufbauten, meine Gefühle dem Verstand Einlass gewährten, und ich begann, zu realisieren.

Als ich aufwachte herrschte das Grau. Die Neutralität, die von ihm ausging, verwirrte mich. Es ignorierte mich, es tat so, als wäre ich nicht da. Geschwächten Mutes richtete ich mich langsam auf, meine zarten Beine zitterten leicht, schmerzten jedoch nicht. Ich blickte mich um, das wunderschöne, kahle Land um mich herum lud förmlich zu einem wohlgesonnenem Spaziergang ein. Als ich einen Fuß vor den anderen tat fühlte es sich an wie Schweben, als wäre ich ein unvergänglicher Geist auf den Wolken. Ich ging den Weg, den es nicht gab sondern den allein ich entschied, entlang, ich fühlte mich, als würde ich fliegen. Mich umgebend war die ewige Leere, so still, so wunderbar. Sie erfüllte mich nun, erkannte mich als ein Mitglied von ihr, umschloss mich und hüllte mich ein, bis ich ihr fast vollkommen gleich war. Und doch war ich anders, ich war gelöster als sie, für immer losgelassen von allem was ist und scheint, ich hatte meine Identität zurückerlangt. Der unendliche Weg fühlte sich wohlig an, wie er mein Herz durchbohrte und meinen Körper löste. Ich lief, oder flog, noch eine ganze Weile lang, verlor meinen Verstand erneut an die Gefühle, wie sie mich erneut überwältigten. Stockend hielt ich plötzlich an. Was war das, was ich da spürte? Die Trauer lies mich zu Boden fallen, entriss mich meiner Flügel und drang tiefer in meine Brust als alles andere zuvor. Die einst unterdrückte Verzweiflung kroch mir in jeden Muskel des Körpers, während ich bitterlich anfing zu weinen. Was ich getan hatte, wurde mir erst bewusst, als es zu spät war, und ich weinte in den Boden hinein, der die salzigen Tränen abwies und ich weinte so lange, dass ich in den Fluten ertrank.
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Beitrag von Corinna Do Mai 14, 2015 10:34 pm

Kapitel 2

Ich war mir nicht sicher, was es geschafft hatte, mich aus dieser prekären Situation zu befreien. Generell war ich es nie gewohnt gewesen, dieses Gefühl der Hilfe, den Gedanken, dass man seiner Umwelt und eventuell sogar sich selbst nicht komplett egal ist. Doch wie konnte mich die Erinnerung jener Welt noch immer plagen, wo ich doch beschlossen hatte, sie für ewig zu verlassen? Sie war nun nichts mehr als eine Scheinwelt für mich, eine Illusion längst verstrichener Zeit. Das Real war das hier und jetzt, denn die Wahrheit lag nie in der Vergangenheit und das wir sie auch nie tun. Die Gegenwart ist das einzig wahre, in ihrer vollen Schönheit. Als ich erneut meine Augen öffnete, war das stille Grau vergangen und ich befand mich auf einer weiten, Aue, deren saftiges Grün den Horizont bedeckte und gar endlos schien. Wieder war weit und breit nichts zu sehen, was auch nur im entferntesten Sinne lebendig schien, mit Ausnahme des Grases. Ich genoss die Stille in dem Bewusstsein, dass ich selbst nun meine letzte Kameradin bin, aber so war es ja schon immer gewesen. Jedoch fühlte ich irgendetwas in mir, was mir sagte, dass ich nicht allein war. Ich ignorierte dieses Gefühl jedoch.

Die Trauer in mir, hervorgerufen durch die langsam voranschreitende Realisierung meiner eigenen Endgültigkeit nagte an dem Schutz, den mir was auch immer auf wundersame Art und Weise gegeben hatte, während ich mich ein weiteres Mal aufrichtete. Ich hatte noch keinen Schritt in den feuchten Rasen gesetzt, als ich erneut das Gefühl bekam, beobachtet zu werden. Ich verspürte jedoch keine Interesse daran, festzustellen, wer mich denn dort beobachten würde. Also tat ich es wie zuvor auch schon, ich ging meines eigenen Weges, doch dieses Mal war etwas deutlich anders, als auf der grauen Ebene. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, wobei ich sagen muss, dass es mich nicht einmal interessierte. Was konnte mich jetzt schon noch aufhalten, wie ich doch frei von allem war. Ich begann, zu rennen, Glückshormone sprießten aus mir hinaus und übertrugen sich auf die Halme des Grases, welche trotz der unbewegten Luft im nicht vorhandenen Wind tanzten. Während ich lief und die Leere mich immer weiter erfüllte, erschien plötzlich eine Silhouette fern am Horizont, gerade so groß wie eine Ameise. Verwundert blieb ich stehen. Ich war hier her gekommen in dem Gedanken, dass ich für immer meine Ruhe haben werde, und diese wollte ich auch behalten. Nie wieder wollte ich mit auch nur irgendeiner Person reden müssen, nie wieder! Meine Zunge sollte nun für immer schweigen. Ich beschloss also, mich von dem Menschen im Nebel abzuwenden, doch drehte ich mich um, so sah ich immer wieder in das Antlitz des Fremden. Und schließlich bemerkte ich, wie unfrei ich doch war.

Alle Barrieren, die sich in meinem Kopf gebildet hatten, lösten sich mit einem Schlag auf, als ich erkannte, wer dort vor mir stand. Die Verwunderung wich nun der Verwirrung, und ich wagte es nicht, auch nur einen Schritt zu tätigen. Die Erinnerungen waren dort, ich spürte sie genau, wie sie meine Kehle zudrückten und mich qualvoll ersticken ließen, aber ich konnte mich an nichts erinnern. Mit einem Mal wusste ich also nicht mehr, was je geschehen war, hatte jegliches Vermögen über meine eigene Identität und ihre Vergangenheit verloren. Doch dieser Mann, genau dieser Mann; wie könnte ich ihn je vergessen. Als er näher auf mich zukam, wich ich nicht zurück, obwohl die Angst mich förmlich dazu zwang. Er stand nun direkt vor mir und ich erkannte, wie blass er doch war, als wäre er nicht real, nur ein verschollener Geist. Ich sah, wie seine Lippen sich bewegten, doch er brachte kein Wort hervor. Abneigend wich ich nun zurück, und als ich sprach, fühlte es sich so an als hätte ich für tausend Jahre kein Wort mehr getätigt. „Nein!“ Der Schrei klang laut und verzweifelt, wurde begleitet von Tränen, wie sie an meinen Wangen herunterliefen. Ich wandte mich um und wollte rennen, doch hatte vergessen, dass ich nicht vor der Wahrheit rennen konnte. Und so stand er wieder vor mir, jener Mann. Nicht wissen, was ich tun sollte, wartete ich schließlich einfach, was sich ergeben würde. Und wieder bewegten sich die Lippen des Mannes, allerdings war dieses Mal ein schwaches Klagen zu vernehmen, wie es von ihm ausging. Ich zuckte mit den Ohren, angestrengt streckte ich meinen Ohren, um besser verstehen zu können, was er sagt. Was würde es mir bringen, mich vor Konversation zu drücken. Nichts würde es bringen. Ich war Gefangene meiner eigenen Schuld, und ich konnte nichts dagegen machen, als es zu akzeptieren. Mit der Zeit sprach der Mann deutlicher, und obwohl ich nicht hören wollte, was er sag, drang mich dennoch etwas danach, ihm zuzuhören.

„…Lucy!“ Die Stimme des Mannes, die mich zu Eis gefrieren ließ, trug eine Botschaft von Vehemenz in sich mit. „Lucy!“, schrie er noch ein Mal, während er sich wild umblickte. Er blickte schließlich zu Boden. Etwas in mir, tiefer in mir selbst als das eigene Herz, brach, als die Realisierung komplett eingesetzt hatte. „Vater.“ Von Tränen fast überwältigt versuchte ich, meinem Vater zu antworten, wollte mich so gern an seinen warmen Körper pressen, der mich immer beschützte, versuchte, seinen herben Duft einzuatmen, der mir immer das Gefühl der Sicherheit gegeben hatte, doch da war nichts als die frostige Kälte, die meine Adern durchdrang und meinen eh schon schwachen Kern angriff. Die Schattengestalt verschwand, und wieder lag ich dort, alleine und am Boden zerstört. Wieder einmal. Wieder einmal…
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